Möchten Sie lieber von einem Mann oder von einer Frau behandelt werden?

Diese Frage haben mehr als 1000 Patientinnen und Patienten beantwortet, die vor zwei Jahren mit einem urologischen Problem an die Uniklinik München kamen. Forschende haben die Daten ausgewertet und sagen: Die meisten Betroffenen wollen einen Arzt oder eine Ärztin des gleichen Geschlechts - weil sie erwarten, dass diese Person sie besser versteht. Allerdings gab es auch Abweichungen: Wenn die Befragten Schmerzen hatten, wollten sowohl Männer als auch Frauen lieber von einer Ärztin behandelt werden. Sie gaben an, dass sie Frauen für empathischer hielten. Wenn sie ihr urologisches Problem als eher peinlich einschätzten oder es ihnen Sorgen bereitete, bevorzugten sie einen männlichen Arzt. Auch bei chirurgischen Eingriffen wollten Patientinnen und Patienten eher von einem Mann operiert werden - weil sie Ärzten mehr Kompetenz unterstellten als Ärztinnen.

Die Forschenden sagen: Bisher gibt es vor allem männliche Urologen. Aber die Studie zeige, dass es im Interesse von Patientinnen und Patienten sei, wenn es auch mehr Urologinnen gebe.

Ihre Studie stellen die Forschenden auf einem Kongress in Mailand vor.