Vor etwa 50.000 Jahren haben unsere entfernten Vorfahren Afrika verlassen, um sich auf der ganzen Welt zu verteilen.

Dabei zogen sie in kleinen, nomadischen Stämmen umher, die hunderte, wenn nicht tausende Kilometer voneinander entfernt waren. Wegen dieser großen Entfernungen ist die Wissenschaft bisher davon ausgegangen, dass sich Inzest innerhalb eines Stammes nicht vermeiden ließ. Jetzt gibt es Hinweise darauf, dass das nicht stimmt. Internationale Forscher schreiben im Fachmagazin Science, dass sie die DNA eines Mannes, einer Frau, eines Mädchens und eines Jungen untersucht haben. Sie wurden vor etwa 34.000 Jahren in Russland beerdigt. Zur Überraschung der Forscher deutete das Erbmaterial darauf hin, dass maximal Cousinen oder Cousins zweiten Grades zusammen Kinder bekommen haben. Laut den Forschern könnte das Wissen unserer frühen Vorfahren über Inzest der Grund sein, warum unsere Menschenart überlebt hat und andere ausgestorben sind.

Außerdem wurden in den Gräbern rituelle Gegenstände gefunden, die auf Dating-Netzwerke zwischen unterschiedlichen Stämmen hindeuten - trotz der großen Entfernung.