In den letzten zwei Jahren ist es in vielen US-Bundesstaaten schwieriger geworden, abzutreiben.

Das hat einer aktuellen Studie zufolge zu deutlich mehr Sterilisationen geführt - vor allem bei Frauen.

Im Juni 2022 gab es in den USA eine folgenreiche Gerichtsentscheidung: Der Oberste Gerichtshof entschied, das landesweite Grundrecht auf Schwangerschaftsabbrüche aufzuheben. Daraufhin verschärften rund 20 konservativ geprägte US-Bundesstaaten ihr Abtreibungsrecht.

Die Forschenden sagen: Schon vor dem Urteil gab es einen Anstieg bei Sterilisationen. Danach aber sind die Zahlen bei beiden Geschlechtern nochmal deutlich hoch gegangen. Bei Frauen war der Anstieg doppelt so hoch wie bei Männern. Und: Bei Männern ging die Vasektomie-Rate mit der Zeit wieder zurück. Bei Frauen stieg sie weiter an.

Das Forschungsteam sagt, das deutet daraufhin, dass Frauen immer noch überwiegend dafür verantwortlich sind, Schwangerschaften zu verhindern. Sie bekommen damit auch die gesundheitlichen und finanziellen Folgen am meisten zu spüren.

Sterilisationsverfahren sind den Forschenden zufolge bei Frauen deutlich komplexer und zwei- bis sechsmal teurer als bei Männern. Ein weiterer Aspekt: Bei Frauen - anders als bei Männern - ist für die Umkehrung einer Sterilisation auch eine komplexe, invasive Operation nötig.