Im Jahr 1808 wurde der Handel mit Sklaven in den USA offiziell verboten - doch noch Jahre später wurden Menschen aus Afrika verschleppt.

Einen Beleg dafür haben Historiker jetzt bestätigt: Das Schiffswrack, das vor der Küste Alabamas gefunden wurde, ist das letzte bisher bekannte Sklavenschiff, die Clotilda. 1860 - also 52 Jahre nach dem Sklaverei-Verbot - ließ ein Plantagenbesitzer aus Mobile Alabama damit mehr als hundert Menschen in die USA bringen. Sie stammten aus dem Königreich Dahomey, dem heutigen Benin. Nachdem die Menschen ins Land geschmuggelt wurden, wurde das Schiff im Mobile River verbrannt und damit versenkt. Die Menschen wurden aufgeteilt und mussten auf den Plantagen arbeiten.

Die Entdeckung wurde unter anderem vom Smithsonian Institute begleitet, in enger Zusammenarbeit mit den Bewohnern eines nahegelegenen Dorfes. Denn nachdem die einstigen Sklaven 1865 befreit wurden, konnten sich viele die Rückfahrt nach Afrika nicht leisten und gründeten ein neues Dorf - Africatown. Für die heutigen Nachfahren der ehemaligen Sklaven ist der Fund des Schiffes eine wichtige Bestätigung ihrer Identität.