"Fuchs, du hast die Gans gestohlen" - dieses Lied wird man in Limburg erstmal nicht mehr hören.

Eine vegane Limburgerin, die gegenüber vom Glockenspiel arbeitet, hatte sich beschwert. Grund ist nicht, dass der Fuchs die Gans stiehlt - sondern, dass er laut Liedtext dafür vom Jäger erschossen werden soll. Obwohl das Kinderlied am Limburger Rathausplatz nur in der Instrumentalversion und nicht mit Gesang zu hören ist, war der Veganerin der Inhalt offenbar zu heftig.

"Fuchs, du hast die Gans gestohlen, gib sie wieder her! Sonst wird dich der Jäger holen, mit dem Schießgewehr. Seine große, lange Flinte schießt auf dich den Schrot, dass dich färbt die rote Tinte und dann bist du tot"
Die ersten beiden Strophen aus dem Liedtext von Ernst Anschütz.

Der Limburger Bürgermeister Marius Hahn (SPD) hat das Lied deshalb kurzfristig aus dem Repertoire des Glockenspiels gestrichen. Die Hessenschau berichtet, dass er der Frau "unspektakulär einen Gefallen erweisen" wollte - auch, weil sie freundlich angefragt habe. Die Tierschutzorganisation Peta findet das gut - in einer Stellungnahme heißt es, viele altertümliche Lieder würden vor allem an Kinder ein falsches Zeichen senden, indem sie ein schlechtes Licht auf bestimmte Tiere werfen: "Die Jagd auf Füchse ist unnötig und grausam."

Die Entscheidung des Bürgermeisters bedeutet allerdings nicht, dass das Glockenspiel jetzt keine Lieder mehr spielt. Insgesamt hat es 33 Lieder im Repertoire, darunter die Nationalhymnen von sechs Partnerstädten Limburgs und Volkslieder wie "Muss I denn oder "Es klappert die Mühle". Auch Weihnachtslieder wie "Stille Nacht" kann das Glockenspiel, die sind aber saisonbedingt gerade nicht in der Rotation. Laut Hessenschau soll mit "Fuchs, du hast die Gans gestohlen" ähnlich verfahren werden: wenn die Rotation das nächste Mal gewechselt wird, soll das Lied wieder aufgenommen werden.