Wenn eine Studie Fehler hat, wird das ganze Wissenschaftsgebiet bestraft
Forscher des MIT haben wissenschaftliche Arbeiten aus knapp 40 Jahren untersucht, von denen gut tausend zurückgezogen werden mussten - wegen unabsichtlicher und absichtlicher Fehler. Für zurückgezogene Arbeiten gibt es einen Vermerk in der Fachzeitschrift, in der sie erschienen ist. Die Studie sollte dann nicht mehr zitiert werden. Das trifft aber offenbar nicht nur die fehlerhafte Arbeit, sondern auch Texte von Kollegen.
Bei den Studien zum gleichen Thema stellten die Forscher fest, dass sie nach dem Zurückziehen seltener zitiert wurden - auch wenn sie selbst völlig in Ordnung waren. Besonders stark waren die Effekte demnach, wenn in den betroffenen Studien nicht nur handwerkliche Fehler, sondern Betrug festgestellt worden war. Dann werde das gesamte Feld bestraft. Die Wissenschaftler plädieren deshalb dafür, ganz genau zu erklären, warum eine Studie zurückgezogen werden muss.
