"Ich kann Frauen nicht weinen sehen" - wenn ein Mann das sagt, könnte das ein Effekt der Biochemie sein.

Denn in Frauen-Tränen steckt ein Stoff, der sich auf Gefühle und Verhalten von Männern auswirkt - er senkt das Testosteron-Level und die Aggressivität. Der Effekt war schon von Mäusen bekannt. Jetzt hat ein Forschungsteam das Ganze aber auch bei Menschen untersucht - und bestätigt.

Experiment mit 30 Männern

Bei der Studie spielten rund 30 Männer ein Spiel, bei dem der Gegenspieler schummelte - was die Spieler aggro machen sollte: Sie bekamen die Möglichkeit, sich am Gegenspieler finanziell zu rächen. Eine Gruppe bekam dabei Frauen-Tränen zu riechen, die andere als Gegenprobe Salzwasser - ohne dass das den Männern klar war. Die Frauen-Tränen sorgten für ein mehr als 40 Prozent weniger aggressives Spielverhalten - und auch ein Gehirn-Scan belegte den Effekt.

Effekt auch bei anderen Säugetieren

Die Forschenden schließen daraus, dass Tränen soziale Chemosignale enthalten - also wichtig sind für die Kommunikation. Das dürfte nicht nur für Frauen-Tränen gelten, sondern auch für Kinder-Tränen. Und die Forschenden gehen auch davon aus, dass es den Effekt nicht nur bei Mensch und Maus, sondern generell bei Säugetieren geben könnte.

Fun Fact: Die Tränen für das Experiment stammten übrigens von sechs Tränen-Spenderinnen. Die suchten die Forschenden danach aus, dass sie leicht weinen konnten. Die Frauen schauten dann traurige Filme und fingen ihre Tränen mit einem kleinen Glasfläschen auf.