Bei unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen, läuft es bei Bindungen ähnlich ab wie beim Menschen: Schon die frühe Kindheit ist prägend.

Darüber berichten Forschende im Fachmagazin Nature Human Behaviour. Sie haben freilebende Schimpansen in einem Nationalpark in der Elfenbeinküste beobachtet. Auch da zeigten sich im Wesentlichen zwei Bindungsmuster: Jungtiere mit einem sicheren Bindungsverhalten - die zwar selbständig ihre Welt erkunden, zur Not aber auf ihre Mutter zurückgreifen. Und unsichere Bindungstypen, die sich eher nicht auf die Mutter verlassen, sondern hauptsächlich auf sich selbst. Ein drittes Verhaltensmuster ist der desorganisierte Typ - der sich zwar gerne binden möchte, aufgrund eines Traumas aber Angst davor hat. Den gibt es auch bei vielen Schimpansenwaisen, die von Menschen aufgezogen wurden. Bei den freilebenden Schimpansen entdeckten die Forschenden diesen Bindungstyp aber nicht.

Sie schließen daraus, dass das in der freien Wildbahn keine erfolgreiche Strategie zum Überleben ist. Die Ergebnisse lassen auch darauf schließen, wie sich Bindunsverhalten im Laufe der Jahrmillionen beim Menschen entwickelt hat.