Wird eine Frau trotz Pille schwanger, wird die Schuld oft bei ihr gesucht: Hat sie mal eine Pille vergessen oder Fehler bei der Einnahme gemacht? Möglich. Vielleicht sind aber auch die Gene schuld.

Ein Forschungsteam aus den USA hat 350 junge Frauen untersucht, die seit längerer Zeit ein hormonelles Verhütungsstäbchen unter der Haut trugen. Das gibt regelmäßig Etonogestrel ab - ein Hormon, das verhütend wirkt. Bei Blutuntersuchungen der Frauen kam aber raus, dass der Hormonspiegel unter anderem vom Body-Mass-Index und der Tragedauer des Implantats abhing - und von einer bestimmten Genvariante: Bei fünf Prozent der Frauen fanden die Wissenschaftler Genvarianten, die dazu führten, dass das Verhütungshormon überdurchschnittlich stark abgebaut wurde. Bei einigen war die Konzentration so niedrig, dass nicht sicher war, ob das Implantat den Eisprung dauerhaft unterdrückte.

Das Forschungsteam sagt, dass der Effekt weiter erforscht werden müsste. Der Einfluss der Gene bei ungewollten Schwangerschaften sollte aber in Zukunft zumindest in Betracht gezogen werden.