In Deutschland gibt es so viele Autos wie nie. Trotzdem ist auf Autobahnen und Bundesstraßen weniger los als vor der Coronapandemie.

Agora Verkehrswende, eine Denkfabrik für klimaneutrale Mobilität, hat dazu eine Studie veröffentlicht. Dazu schreiben die Forschenden, dass die bisherige Formel "mehr Menschen + mehr Fahrzeuge = mehr Verkehr" nicht mehr aufzugehen scheint. Den Hauptgrund dafür, dass es weniger Verkehr gibt, sehen die Forschenden darin, dass weniger Menschen zur Arbeit pendeln - auch nach der Coronapandemie sind sie im Homeoffice geblieben.

Auch Bus und Bahn profitieren nicht so stark wie gedacht davon, dass weniger auf den Straßen los ist. Mit Regionalverkehr und Fernzügen werden nämlich nur einige Kilometer mehr zurückgelegt als 2019. Dafür fahren aber insgesamt weniger Menschen mit den Öffis. Heißt: Wer Bahn fährt, fährt eher längere Strecken.

In der Studie heißt es auch: Die CO2-Emissionen des Verkehrssektors sind selbst "ohne entschlossene Klimaschutzpolitik gesunken". Trotzdem werden die Klimaschutzziele im Verkehrssektor verfehlt. Deshalb solle die Politik mehr Menschen attraktive und alltagsnahe Alternativen zum Auto bieten. Leitlinien sollten laut Agora sein: Vereinbarkeit mit Klimazielen, Schiene vor Verkehr und Erhalt vor Neubau.