Nachhaltig leben - das ist für Menschen mit höherem Bildungsgrad offenbar einfacher.

Zumindest beim Thema Mobilität legt das eine Untersuchung des Wissenschaftszentrums Berlin nahe. Dafür wurden Alltagswege von tausenden Großstadt-Bewohnerinnen und -bewohnern erfasst, im Jahr 2002 und im Jahr 2017. Es zeigte sich, dass Menschen mit Hochschulabschluss häufiger nah am Zentrum wohnten als Menschen mit niedrigeren Abschlüssen. Diesen Trend gab es schon 2002, und er hat sich bis 2017 noch verstärkt. Dadurch hatten Hochschulabsolventinnen und -absolventen elf bis 20 Prozent kürzere Wege. Sie konnten theoretisch leichter Wege zu Fuß zurücklegen, mit dem Rad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie brauchten also kein Auto. Das galt nicht für Fahrten zur Arbeit, könnte sich aber inzwischen durch Home Office geändert haben.

Das Forschungsteam sagt: Nachhaltig unterwegs zu sein, ist nicht unbedingt eine bewusste Entscheidung, sondern hat auch etwas mit einer privilegierten Wohnlage zu tun.

Die Studie ist im Fachmagazin Cities erschienen.