Die Ice Bucket Challenge, das war, als sich gefühlt alle Facebook-Freunde einen Eimer eiskaltes Wasser über den Kopf gekippt haben.

Schätzungsweise 440 Millionen Menschen weltweit haben im Sommer 2014 mitgemacht. Ein Forscher der Universität Cambridge hat die Kampagne näher untersucht, die rund 155 Milllionen Dollar zur Erforschung der Nervenkrankheit ALS gesammelt hat.

Demnach war ihr Erfolg zwar durchschlagend, aber nur kurzlebig und oberflächlich. Lediglich einer von vier Ice-Bucket-Challenge-Teilnehmern habe überhaupt die Krankheit ALS erwähnt. Und nur einer von fünf rief zu Spenden auf. Schon ein Jahr nach der Challenge wurde nur noch etwa so viel gespendet wie davor. Der Forscher schreibt, dass die Viralität schnell zu einer Sättigung der Nutzer führt, gerade weil so viele mitmachen.

Langsam wachsen wie ein Schnurrbart

Als Gegenbeispiel nennt der Forscher eine Kampagne aus der Zeit vor Facebook: "Movember" (zusammengesetzt aus November und Moustache - Schnurrbart) soll auf Männerkrankheiten aufmerksam machen. 2003 machten 30 Leute mit bei der Aktion, bei der sich jeder Teilnehmer im November einen Schnurrbart wachsen lassen soll. Elf Jahre später waren es fünf Millionen Teilnehmer - ein langsames, aber nachhaltiges Wachstum.