Optische Täuschungen können nicht nur uns Menschen austricksen, sondern auch Tiere.

Das hat ein Team von Forscherinnen aus Österreich getestet - und zwar konkret mit der Ebbinghaus-Täuschung. Da sind zwei gleichgroße Punkte zu sehen - wobei um den einen ein Kreis größerer Punkte liegt und um den anderen ein Kreis kleinerer Punkte. Dadurch entsteht die optische Täuschung, dass die Punkte in der Mitte der Kreise unterschiedlich groß sind - obwohl das ja nicht stimmt.

Fische fallen drauf rein - Tauben nicht

Die Forscherinnen haben jetzt getestet, wie Guppys und Ringeltauben darauf reagieren. Dabei haben sie die Kreise jeweils mit Gegenständen nachgebildet und die Punkte in der Mitte mit Futter. Es zeigte sich, dass die Fische ständig auf die Täuschung reinfielen: Sie wählten immer das Futter im kleineren Kreis, weil es darin nach mehr aussah. Dagegen ließen sich die Ringeltauben nicht so leicht täuschen. Bei den Ringeltauben gab's insgesamt mehr individuelle Unterschiede: Manche Vögel waren total anfällig für die Illusion, die meisten überhaupt nicht.

Die Forscherinnen vermuten im Fachmagazin Frontiers in Psychology, dass das auch zusammenhängt mit der unterschiedlichen Lebenswelt von Fischen und Vögeln. Tauben können besser einzelne Samen in einer unübersichtlichen Umgebung entdecken und sich auf deren Größe konzentrieren.