Das hat ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Justus-Liebig-Uni Gießen festgestellt. Bekannt war schon, dass wir je nach Stimmung visuelle Reize unterschiedlich wahrnehmen - und auch derselbe Song kann je nach Stimmung entweder romantisch oder traurig klingen. Jetzt haben Forschende aus der Wahrnehmungspsychologie das auch mit dem Tastsinn untersucht.
Das Team hat Gruppen von Testpersonen erst mit Musik in eher fröhliche und in eher traurige Stimmung versetzt. Dann sollten die Personen verschiedene Formen ertasten: zum Beispiel ein Dreieck, das aus vielen kleinen Kreisen zusammengesetzt war.
Es zeigte sich, dass die eher traurigen Teilnehmenden genauer tasteten und mehr Details erfühlten. Mögliche Erklärung laut den Forschenden: Traurigkeit weist uns darauf hin, dass etwas nicht stimmt - und dadurch achten wir stärker auf Details. Dagegen wollen fröhliche Menschen ihre Stimmung aufrechterhalten und schauen deshalb eher aufs leicht erfassbare große Ganze, anstatt sich mit Details aufzuhalten.
Die Studie ist im Fachmagazin i-Perception erschienen.
