Neandertaler lebten vor allem in Europa. Im Erbgut von europäischen Menschen findet man heute aber etwas weniger Neandertaler-DNA als im Erbgut von Menschen in Ostasien.
Eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen liefern Wissenschaftler der Uni Genf im Fachmagazin Science Advances: Es könnte an den Wanderbewegungen unserer Vorfahren gelegen haben. Das Team hat den Neandertaler-Anteil in menschlicher DNA aus fossilen und modernen Proben der vergangenen 40.000 Jahre analysiert. Das Ganze wurde dann in Bezug gesetzt zu bekannten Migrationsbewegungen unserer Vorfahren im Verlauf der letzten zehntausend Jahre.
Neandertaler-DNA in Europa verwässerte
Am Anfang war der Anteil an Neandertaler-DNA in Europa besonders hoch. Als aber vor rund 10.000 Jahren die ersten jungsteinzeitlichen Bauern aus Anatolien nach Mitteleuropa kamen, verwässerte das diesen hohen Anteil an Neandertaler-DNA, bis er schließlich geringer war als bei Menschen in Ostasien.
