Im Süden von England ist das Meerwasser seit Monaten ungewöhnlich warm. Und das lockt offenbar ganz spezielle Tiere an.

Die Fischerboote von Devon und Cornwall fangen gerade Unmengen an Oktopussen, die oft mehr als einen Meter lang sind. Die Zeitung Guardian berichtet, das auf einem Markt, wo die Tiere hauptsächlich verkauft werden, an einem Tag 36 Tonnen zusammen kamen. Zur selben Zeit letztes Jahr waren es 200 Kilo.

Der Oktopus-Boom für die englische Fischindustrie begann im März. Die Meeres-Temperaturen stiegen um zwei bis vier Grad über die durchschnittlichen Frühlingswerte. Viele sehen den Klimawandel als Ursache dafür. Für die Fischer ist es ein großer finanzieller Gewinn, weil es keine einschränkenden Fangquoten für Oktopusse gibt. In anderen Regionen, wo die Tiere sonst sind, brechen die Einnahmen dagegen ein, in Spanien etwa. Außerdem beschweren sich Hummer- und Krabbenfischer in England: Sie haben in einigen Gebieten weniger Erfolg und machen die Oktopusse dafür verantwortlich, die sich von Schalentieren ernähren.