Die Weinindustrie versucht ständig, neue, hoffentlich bessere Reben zu züchten - damit Trauben und Weine besser schmecken und die Pflanzen resistenter gegen Krankheiten oder Klimaveränderungen sind.

Das Züchten ist aber ein langwieriger und teurer Prozess. Denn: An den Traubenkernen - also den Samen - allein lässt sich nicht erkennen, ob eine Blüte weiblich, männlich oder ein Zwitter ist - bei Weinreben ist alles möglich. Das Geschlecht genauer zu wissen, ist aber wichtig für die Zucht.

Forschende von zwei Universitäten in Kalifornien haben hunderte Weinsorten untersucht und jetzt DNA-Marker identifiziert, die helfen, das Geschlecht einer Traubenblüte zu bestimmen. Das Team sagt, dass die Erkenntnisse helfen können, den Zuchtprozess zu vereinfachen.

Bei den meisten kultivierten Traubensorten, die wir kennen, sind die Blüten doppelgeschlechtlich - sie können sich also selbst bestäuben. Die Forschenden haben deshalb auch untersucht, wie diese Zwitterblüten entstanden sind. Sie sagen, dass es in der Natur wohl zwei Mal dazu kam, dass sich Trauben-DNA so kombiniert hat: ein Mal vor 6 Millionen Jahren. Da sind Sorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot entstanden. Und dann nochmal vor 8.000 Jahren: aus der Zeit stammen zum Beispiel Pinot-Trauben. Vermutlich haben dann Weinbauern schon vor einigen tausend Jahren gesehen, dass diese Sorten besonders große und leckere Trauben produzieren. Deshalb haben sie vor allem diese Pflanzen genutzt.