Falls es auf der Venus mal Leben gab, also so was wie Mikroben, dürfte das auf dem Planeten selbst nicht überlebt haben. Weil es auf der Oberfläche heute viel zu heiß ist, mit mehr als 400 Grad Celsius.

Aber in den Venus-Wolken - in rund 50 bis 60 Kilometern Höhe - sind die Bedingungen besser: Dort ist es nicht so heiß, sondern es gibt erdähnliche Temperaturen, und auch der Druck ist viel niedriger. Könnten da Mikroben überleben? Darüber streitet die Forschung - vor allem, weil die Venus-Wolken zum größten Teil aus ätzender Schwefelsäure bestehen. Ein Forschungsteam hat jetzt aber Tests mit wichtigen Lebensbausteinen gemacht - Aminosäuren, die unsere Zellen nach Anleitung in unserer DNA zum Aufbau von Eiweißen nutzen. Die Forschenden sagen: Fast alle dieser Bio-Moleküle überstehen Schwefelsäure über Wochen hinweg - könnten also theoretisch in den Venus-Wolken existieren. Eine frühere Studie hatte das auch schon für die DNA-Bausteine selbst belegt.

Das Ganze ist noch kein Beweis dafür, dass es auf der Venus Leben gibt oder gab. Aber zumindest ist es auch kein Beweis der Unmöglichkeit von Leben, wie wir es kennen. In den nächsten Jahren sollen gleich mehrere Sonden die Venus-Atmosphäre erkunden.