Unesco-Kommission stellt Antrag der Schützen zurück
Das zuständige Komitee der deutschen Unesco-Kommission hat die Bewerbung der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen auf Eis gelegt. Der Grund ist das Verhalten des katholischen "Bundes Historischer Deutscher Schützenbruderschaften" gegenüber einem muslimischen Schützenkönig. Der Mann war im letzten Sommer in Werl in Westfalen von seinem katholischen Schützenverein zum König gewählt worden. Er ist selber Muslim, aber mit einer Katholikin verheiratet und seine vier Kinder sind katholisch getauft. Trotzdem wollte der Dachverband - besagter "Bund Historischer Deutscher Schützenbruderschaften" - dass der muslimische Schützenkönig zurücktritt. Erst als es Proteste aus Politik und Gesellschaft gab, erlaubte man ihm "ausnahmsweise", sein Amt zu behalten - zum Bezirksschützenfest wurde er aber ausgeladen.
Dieses "schroffe" und "ausgrenzende" Verhalten zeigt in den Augen der Unesco-Kommission, dass die Traditionspflege bei den Schützen nicht wirklich zivilgesellschaftlich offen und zugänglich ist - der Antrag als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt zu werden wird deswegen erstmal zurückgestellt.
