Sie gehören zu den ungewöhnlichsten Paaren unseres Sonnensystems - der Zwergplanet Pluto und sein größter Mond namens Charon.

Denn Pluto ist gerade mal doppelt so groß wie Charon. Darum umkreist Charon seinen Planeten auch nicht so wie zum Beispiel der Mond die Erde - sondern beide umkreisen sich gegenseitig und kehren sich dabei immer dieselbe Seite zu.

Bei der Frage, wie dieses ungewöhnliche Paar entstanden ist, ging die Wissenschaft früher davon aus, dass beide erst heftig zusammengestoßen sind und Charon dann von Plutos Anziehungskraft eingefangen wurde. Allerdings lässt sich damit weder die Größe Charons noch seine Umlaufbahn gut erklären.

Jetzt hat ein internationales Forschungsteam mit Modellierungen verschiedene Szenarien durchgespielt. Es schreibt im Fachmagazin Nature Geoscience: Pluto und Charon könnten tatsächlich sanfter kollidiert sein, in einem "Kiss-and-capture-Szenario". Dabei wären die Himmelskörper nur leicht zusammengestoßen und weitgehend intakt geblieben. Das würde auch bestimmte geologische Merkmale erklären. Und bei dieser leichten Kollision könnten Trümmerteile entstanden sein, die danach zu den restlichen vier kleineren Plutomonden wurden: Styx, Nix, Kerberos und Hydra.

Pluto ist mit einem Durchmesser von rund 2.400 Kilometern der größte Zwergplanet unseres Sonnensystems. Früher galt er auch noch als Planet, wurde aber nach längerer Debatte im Jahr 2006 herabgestuft, in die neugeschaffene Klasse Zwergplanet.