Wie viele gesunde Lebensjahre wir bekommen, hängt zum Beispiel davon ab, welche Gene wir haben, wo und wie wir leben.

Eine aktuelle Studie von der Weltgesundheitsorganisation WHO kommt jetzt zu dem Schluss: Soziale Faktoren beeinflussen das sogar mehr als unser Erbgut oder die Qualität des Gesundheitssystems.

Die WHO hat ihren Bericht zu den sogenannten "sozialen Determinanten der Gesundheit" rausgegeben - dazu zählt sie alle Bedingungen, unter denen Menschen leben und arbeiten, und auch, ob und wieviel Zugang sie zu Geld und Ressourcen haben. Und die Studienautoren sagen: Je benachteiligter die Region ist, in der die Menschen leben, je weniger Einkommen und Ausbildung sie haben, desto schlechter ist ihr Gesundheitszustand und desto weniger gesunde Lebensjahre können sie erwarten.

33 Jahre Unterschied

Menschen in Ländern mit der niedrigsten Lebenserwartung leben demnach im Schnitt 33 Jahre kürzer als diejenigen in Ländern mit der höchsten. Die Sterberate von Kleinkindern unter fünf Jahren sei in Ländern mit geringem Einkommen viel höher als in reicheren Ländern. Die Unterschiede gibt es laut dem Bericht auch innerhalb von Ländern zwischen armen und reichen Menschen.

Die Studienautorinnen und -autoren schreiben: "Soziale Ungerechtigkeit tötet." Um das zu ändern, müssen Staaten laut dem Bericht zum Beispiel für alle Menschen Wohnraum, öffentliche Verkehrsmittel, Gesundheitsversorgung und soziale Hilfen schaffen. Bei vielen Ländern sieht die WHO allerdings das Problem, dass dafür kein Geld da ist - weil sie hochverschuldet sind.