Sklaverei klingt eigentlich nach längst vergangenen Zeiten, aber es gibt sie noch immer, und zwar auch in globalen Lieferketten.

Darüber schreiben zwei Wirtschaftsforscher im Fachblatt The Conversation. Ihnen zufolge arbeiten weltweit geschätzt 50 Millionen Menschen als Sklaven. Darunter sind Frauen in Zwangsehen, aber etwa die Hälfte wird von staatlichen oder Privatunternehmen zum Arbeiten gezwungen und bekommt kein Geld dafür - auch Kinder. Weil viele Branchen betroffen und globale Lieferketten komplex sind, unterstützen große Unternehmen und Verbraucher oft bewusst oder unbewusst mit ihren Produkten und Einkäufen die moderne Sklaverei. Die Autoren nennen als Beispiel Dosentomaten in vielen europäischen Supermärkten. Darin sind oft Tomaten aus der chinesischen Uigurenprovinz Xinjiang enthalten, die dort Recherchen zufolge auch von Zwangsarbeitern in Internierungslagern geerntet werden. Die Forscher meinen, Unternehmen müssten stärker zu konkreten Maßnahmen verpflichtet werden, Sklaverei in ihren Lieferketten aufzudecken. Gleichzeitig müsste diese Art Transparenz stärker belohnt werden.