Wissenschaft

Nobelpreisträger kritisieren Bürokratie bei der Vergabe von Forschungsgeldern

Hätte er seine Forschungen nach den Regeln von heute finanzieren müssen, hätte sich Max Planck seine bahnbrechenden Erkenntnisse in der Quantenphysik abschminken können.

So sieht es Donald Braben, Geowissenschaftler am Londoner University College. Er und mehr als 30 weitere führende Wissenschaftler haben einen offenen Brief an den "Daily Telegraph" geschrieben, in dem sie die Regeln und bürokratischen Hindernisse bei der Vergabe von Forschungsgeldern kritisieren. Zu den Unterzeichnern gehören vier Nobelpreisträger, darunter der Chemiker Dudley Herschbach und der Biochemiker Sir Richard Roberts.

Sie beklagen, dass langwierige Forschungsprojekte auf umstrittenen oder unpopulären Gebieten, deren Ausgang offen sei, heutzutage geradezu verboten seien. Die Wissenschaft laufe deshalb Gefahr, auf der Stelle zu treten. Besonders stören sich die Forscher an der gängigen Praxis des "Peer Reviews", also, dass Projekte von anderen Wissenschaftlern begutachtet werden müssen, um eine Finanzierung zu bekommen. Das sei eine langwierige und hoch bürokratische Prozedur.