Vielleicht ist ein Problem des Klimawandels auch einfach, wie wir darüber sprechen.

Ein Neurolinguist der Freien Universität Berlin rechnet in einer Studie mit Begriffen wie „Globale Erwärmung“, „Treibhauseffekt“ und „Klimakatastrophe“ ab. Er findet, dass sie nicht genug ausdrücken, wie ernst es ist - und sieht die Lösung unter anderem in medizinischer Sprache in Bezug aufs Klima.

Er würde zum Beispiel bei den Kipppunkten des Klimas von "Metastasen" sprechen - wie bei einer Krebserkrankung. Und damit deutlich machen, dass wie bei einer Krankheit sofort etwas dagegen gemacht werden muss. Auch sonst ist der Linguist für mehr Alarmismus, für Begriffe wie "tödliche Klimazerstörung" oder "globale Verbrennung".

Der Forscher ist überzeugt, dass die Wissenschaft bisher zu zurückhaltend, zu bescheiden und zu technisch vom Klimawandel spricht. Er kann sich vorstellen, dass eine direktere Sprache mehr Menschen zum Handeln bringt - vor allem in der Politik.