Manchmal möchte man es ja gar nicht so genau wissen – etwa wie viele Mikroorganismen in unserem Mund so rumschwirren.

Ein Team der Berliner Charité hat sich aber auf die Suche begeben und in unserem Mund Amöben gefunden, die wir da lieber nicht haben wollen. Diese Amöben – Entamoeba gingivalis – sind Einzeller, die uns zu schaffen machen. Den Untersuchungen zufolge dringen sie in die Zellen unserer Mundschleimhaut ein. Einmal da, frisst die Amöbe die Zelle auf und tötet sie dadurch – zerstört also das Gewebe. Das ermöglicht es wiederum Bakterien, sich breit zu machen. In einer Untersuchung mit Menschen, die unter Zahnfleischentzündung – also Paradontitis – litten, zeigte sich, dass 80 Prozent der Patienten die Amöben in den Zahnfleischtaschen hatten. Bei den gesunden Patienten waren es 15 Prozent.

Das könnte erklären, warum Zahnfleischerkrankungen oft so hartnäckig sind: Eine Behandlung bekämpft meist die Bakterien, nicht aber die Amöben, die die Bedingungen für die Bakterien schaffen. In einer weiteren Studie soll jetzt geklärt werden wie die Amöben bekämpft werden können und ob das wirklich dabei hilft, Zahnfleischentzündungen besser zu heilen.