Die EU hat letzte Woche ein Verbot von Quecksilber in Zahnfüllungen auf den Weg gebracht. Vom EU-Parlament hieß es, man wolle ein quecksilberfreies Europa, um Menschen und Umwelt vor dem giftigen Stoff zu schützen. Deshalb soll ab nächstem Jahr kein Amalgam mehr genutzt werden dürfen.
Doch von deutschen Zahnärzten und -ärztinnen kommt Kritik am Verbot. Ein Verbandschef sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, richtig angewandt, sei Amalgam ungefährlich. Und ein Verbot würde für bestimmte Patientengruppen die Versorgung erschweren. Denn bisher sind Amalgam-Füllungen die einzigen, bei denen die Krankenkassen die Kosten komplett übernehmen. Bei Kunststoff-, Zement- oder Goldfüllungen muss man zuzahlen.
Laut EU-Parlament werden jährlich immer noch rund 40 Tonnen Quecksilber für Zahnamalgam verwendet. Dabei ist das Schwermetall hochgiftig. Beim Einatmen der Dämpfe können Gehirn, Lunge, Nieren und das Immunsystem dauerhaft geschädigt werden. In der Vergangenheit wurde Quecksilber auch in Batterien, Thermometern und Leuchtstoffröhren verwendet.
