Die Zeit heilt alle Wunden, heißt es ja - und es scheint sogar so zu sein: je älter wir werden, desto spurenloser heilen die Wunden.

Denn bei älterer Haut kommt es seltener zur Bildung von Narben. Warum das so ist, haben Wissenschaftler aus den USA jetzt an Mäusen untersucht. Im Fachmagazin Cell Reports schreiben sie, dass bei jungen Mäusen mit einer Hautverletzung größere Mengen eines Botenstoffs im Blut zu finden waren - nämlich das Peptid SDF1. Das verhindert, dass sich das Hautgewebe umfassend regeneriert und sorgt stattdessen für eine schnelle Narbenbildung. In den Zellen alter Mäuse bildet sich dagegen häufiger ein Protein, das die Produktion von SDF1 unterdrückt.

Jüngere müssen schneller wieder fit sein

Die Forscher gehen davon aus, dass eine evolutionsbiologische Anpassung dahinter steckt: Fürs Überleben ist es bei jungen Mäusen wichtiger, dass die Wunden schnell heilen als schön - auch wenn das heißt, dass Narben zurückbleiben. Bei älteren Mäusen dauert die Heilung länger, verläuft dann aber sauberer.

Jetzt soll es eine klinische Studie dazu geben, ob ein bereits zugelassener SDF1-Hemmstoff auch beim Menschen helfen kann, die Narbenbildung bei der Wundheilung zu verringern.