Zellbiologie

Proteasen helfen Nervenzellen beim Vernetzen

Das menschliche Gehirn besteht aus etwa 100 Milliarden Nervenzellen.

Jede einzelne dieser Zellen vernetzt sich im Laufe unseres Lebens mit anderen Nerven- und Muskelzellen im Körper, zum Beispiel im Bein oder im Rückenmark. Erst so sind wir in der Lage, uns kontrolliert zu bewegen.

Wissenschaftler aus Münschen und aus Montreal haben jetzt nachgewiesen, wie diese Vernetzung genau funktioniert. Entscheidend dafür sind bestimmte Enzyme, die Proteasen. Das wusste man auch vorher schon. Nur gab es offenbar falsche Annahmen, wie die Enzyme das machen. In Versuchen an Mäusen konnten die Forscher sehen, dass die Proteasen an den Fortsätzen der Nervenzellen aktiv sind und sie auf dem Weg durch den Körper begleiten. Dort sorgen sie dafür, dass sie nicht verstopfen, mit anderen Enzymen. Erst dadurch findet eine Nervenzelle im Hirn die Nervenzelle im Körper, die sie steuern muss.

Bei Menschen mit Gleichgewichtsstörungen funktioniert dieser Mechanismus nicht. Die Forscher hoffen, dass ihnen mit ihrer Entdeckung irgendwann einmal geholfen werden kann.

Die Studie ist erschienen in der "Fachzeitschrift Current" Biology.