Tiere sterben zum Beispiel durch Futtermangel oder Fressfeinde. In Zoos und Tierparks passiert das nicht - deswegen vermehren sich manche Zootiere schneller und leben auch länger. Wenn Zoos aber Tiere töten - zum Beispiel wegen Platzproblemen - führt das immer wieder zu Shitstorms.
Jetzt sorgt ein Beitrag in der Fachzeitschrift PNAS für neue Diskussionen. Darin argumentiert ein Team aus Forschenden und Zoo-Fachleuten, dass es dem Artenschutz hilft, wenn Zoos Tiere gezielt töten. Das Team schreibt, es sei wichtig, dass sich Tiere auch in Gefangenschaft kontrolliert vermehren - mit genug Platz. Das Fleisch der getöteten Tiere teils zur Fütterung anderer Tiere zu verwenden, sei auch nachhaltiger. Keine Lösung ist aus Sicht der Forschenden, dass sich die Tiere gar nicht fortpflanzen dürfen. Das verweigere ihnen ein Grundbedürfnis. Zoos müssten fortpflanzungs-aktive Gruppen von Tieren erhalten, statt ältere Tiere länger am Leben zu halten und quasi ein 'Altenheim' zu werden.
Gegenwind kommt von Tierschutzorganisationen: Sie kritisieren, dass Tiere in Zoos oft nicht artgerecht leben, oder dass die Einrichtungen zu wenig kommunizieren, wenn sie Tiere töten.
Zoos sind als Artenschutz-Projekte umstritten - spielen aber laut der Roten Liste für die Artenvielfalt außerhalb natürlicher Lebensräume eine wichtige Rolle.