Wir in Deutschland sollten uns von einer Erwerbsgesellschaft hin zu einer Tätigkeitsgesellschaft entwickeln.

So empfiehlt es eine Wissenschaftsgruppe, die ihre Empfehlungen unter dem Titel Die Zukunft der Arbeit veröffentlicht hat. Tätigkeitsgesellschaft heißt, dass es nicht nur um den nine-to-five-Job geht. Der sei zwar wichtig, um sich zu versorgen und den gesellschaftlichen Wohlstand zu sichern. Gleichzeitig sei Arbeit allein nicht ausreichend - andere Tätigkeitsformen seien genauso wichtig. So leisteten Menschen auch mit Care-Arbeit oder ehrenamtlicher Tätigkeit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag.

Die Wissenschaftsgruppe liefert für die Politik viele Beispiele um diesen Wandel zu begleiten. Da geht es um Aus- und Weiterbildungen, flexible Arbeitszeiten und Altersgrenzen bis hin zu neu gestalteten Arbeitsplätzen. Sie schlägt zum Beispiel vor, dass die Politik auch Coworking-Arbeitsplätze öffentlich fördert und das nicht der Privatwirtschaft überlässt. Solche Orte könnten dann richtige Treffpunkte werden und auch von kommunalen Projekten genutzt werden - auf diesem Weg ließe sich der Gemeinsinn in der Gesellschaft stärken.

Dieses Konzept hat ein interdisziplinäres Team der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften und der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften erarbeitet.