Die meisten von uns tauschen ihre Zeit gegen Geld und Sicherheit ein. Für Träume ist da kein Platz mehr. Elias Vorpahl und Dominik Lang wollen zeigen, dass es auch anders geht – und haben das im Buch "Die 3-Tage-Woche: Weniger Arbeit - mehr Geld" aufgeschrieben.

"Unsere Idee ist, dass wir sämtliche Gehaltseinbußen, die man durch eine 3-Tage-Woche hat, für alle Arbeitnehmer, die weniger als 90.000 Euro verdienen, komplett kompensieren können."
Elias Vorpahl

Wenn wir weniger arbeiten, sind wir glücklicher. Und produktiver. 25 Stunden in der Woche sind ein guter Wert. Die meisten von uns trauen sich aber schlicht und einfach nicht, diesen Schritt zugehen.

Zeit für die eigenen Lieblingsbeschäftigungen

Elias Vorpahl hat Mathematik und VWL studiert. In seinem Job als Consultant in der freien Wirtschaft testet er bereits die 3-Tage-Woche – und zwar, um mehr Zeit für seine Lieblingsbeschäftigung zu haben: das Schreiben. 

"Meine Herzensangelegenheit ist Schreiben – ich wollte unbedingt wieder Zeit haben, das zu tun!"
Elias Vorpahl

Sein Chef hat ihn bei Planung und Umsetzung der Arbeitszeitverkürzung unterstützt. Und es hat sich gelohnt: Elias fand es super und hat die gewonnen Zeit genossen – auch, wenn er sie häufig an der Uni zugebracht hat, weil er dort in Ruhe schreiben konnte. 

"Der Begriff „Arbeit“ muss ja erst mal definiert werden. Wenn ich etwas mache, was mir Freude bereitet, dann kann ich das – selbst wenn es Arbeit ist – fast schon als meine Freizeit ansehen."
Elias Vorpahl

Zu viel Büro-Abstinenz ist aber auch nicht ratsam, sagt Elias. Denn die Arbeit mit Kollegen habe natürlich auch eine sehr starke soziale Komponente – die dann vielleicht auch fehlt, wenn man montags alleine zu Hause sitzt.

Elias Vorpahl und Dominik Lang
© Elias Vorpahl | Dominik Lang
Elias Vorpahl und Dominik Lang

Finanz- und Lebenstipps

Auch Dominik Lang hat Mathe und VWL studiert, außerdem Medizin. Dominik ist Risikomanager in einem DAX-Konzern und sucht in seiner Freizeit nach unkonventionellen Finanz- und Lebenstipps, um Geld zu sparen. Die meisten davon sind jetzt im Buch "Die 3-Tage-Woche" verewigt. 

Hier mal eine kleine Auswahl (im Audio hört ihr mehr dazu):

  • Erst im  September anfangen zu arbeiten
  • Steuererklärung erst nach vier Jahren abgeben
  • Krankenkassen-Beiträge im Voraus bezahlen 
  • Wohnung über Wohnungsgenossenschaft suchen
  • Auf Weltreise gehen und Gepäck per Post schicken

Dominik und Elias haben aber nicht nur Finanztipps, sondern auch ganz praktische Hinweise.

"Wie spreche ich mit meinem Chef, wenn ich die 3-Tage-Woche will? Wie kann ich mir mehr Freizeit beschaffen?"
Dominik Lang

Ein großer Bereich, in dem sich Überlegungen lohnen, wie ihr sinnvoll Zeit gewinnen könnt, sei auch das Thema Elternzeit, sagt Dominik – vor allem dann, wenn ihr nur einzelne Monate nehmt.

Optimierungen bei der Elternzeit

Ihr solltet darauf achten, sagt Dominik, möglichst keine Monate am Stück Elternzeit zu nehmen, sondern immer überlappend in zwei Monaten. Dann gehe nämlich kein Urlaub verloren.

Wer Kinder in die Welt setzt, erfährt in der Regel aber auch, dass die Wirksamkeit bestimmter Zeitspar-Modelle begrenzt ist. Auch Elias' Konzept der Teilzeit wird davon vielleicht mal betroffen sein, weiß er. 

"Ich bekomme das immer im Büro zu hören: 'Du arbeitest jetzt Teilzeit. Aber warte mal, bis du dann Familie hast, dann ist das schnell vorbei…' Weil Kinder natürlich einfach Geld kosten."
Elias Vorpahl
Sebastian Sonntag und Dominik Lang
© Deutschlandfunk Nova
Moderator Sebastian Sonntag und Dominik Lang
Shownotes
3-Tage-Woche
"Weniger Arbeit - mehr Geld": Klappt das?
vom 17. Dezember 2017
Moderation: 
Sebastian Sonntag
Gesprächspartner: 
Elias Vorpahl und Dominik Lang, Autoren des Buches "Die 3-Tage-Woche: Weniger Arbeit - mehr Geld"