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Wer auf der Gamescom ausstellen will, muss dafür viel Geld bezahlen. Kleinere Spieleentwickler haben da keine Chance. Anders ist es auf dem A Maze in Berlin. Das, was man hier ausprobieren kann, gibt es nirgends sonst, schwärmt Reporter Thomas Ruscher.

Für Computerspielliebhaber ist sie ein Muss. Doch selbst wer nichts vom Zocken hält, wird zumindest von der Gamescom gehört haben. Jedes Jahr kommen mehr als 300.000 Menschen zu der weltweit größten Messe für Computer- und Videospiele in Köln. Das A Maze Festival hingegen findet in Berlin statt und ist viel kleiner. Deutschlandfunk-Nova-Reporter Thomas Ruscher hat es besucht.

"Die Spiele hier sind zum einen Experimente, zum anderen Kunst. Die Entwickler haben Ideen umgesetzt, die ich so noch nie zuvor gesehen habe."
Thomas Ruscher, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Thomas erzählt von einem Spiel aus Israel. "Da ist besonders spannend, wie man das Spiel steuert – nämlich mit einem alten Röhrenfernseher." Auf dem Bildschirm ist der Schiefe Turm von Pisa zu sehen. Die Spieler*innen müssen den wieder geraderücken und zwar indem sie auf den alten Fernseher draufschlagen. "Das ist wunderbar absurd", sagt Thomas. Die Besucher, die aus der ganzen Welt kommen, bleiben stehen, schauen zu, lachen, unterhalten sich aber auch in aller Offenheit über die Spiele, berichtet der Reporter.

Computerspiele mit künstlerischen und politischen Elementen

Auf der A Maze gibt es auch Spiele mit politischen und gesellschaftlichen Inhalten, sagt Thomas. Eines davon ist "Crossing Lines". Darin geht es um zwei Schwestern aus Texas. Eine der Frauen ist schwanger und will abtreiben. Doch weil das in Texas verboten ist, müssen die beiden 800 Kilometer weit in einen anderen Bundesstaat fahren – ohne von der Polizei aufgegriffen zu werden.

"Spiele geben uns wie kein anderes Medium die Möglichkeit, Empathie zu entwickeln. Denn während du spielst, lernst du die Perspektive und Realität der anderen Person kennen."
Leah Churchill, Spieleentwicklerin

Leah Churchill hat das Spiel entwickelt, um Bewusstsein für das Thema zu schaffen auch bei denen, die keine Berührungspunkte damit haben. Sie stellt das Spiel auf ihrer Internetseite kostenlos zur Verfügung. Dazu sagt sie: "Ich wollte ein Spiel über ein Thema machen, das mir wichtig ist und dabei keine Kompromisse eingehen."

Geld ist in der Spieleentwicklung nicht alles

So wie Leah Churchill geht es vielen Spielemacher*innen auf dem Festival, sagt Thomas. Sie alle haben eine besondere Idee oder persönliche Geschichte, die sie über das Spiel erzählen wollen.

"Auf die Gamescom zu kommen, könnten sich die meisten Spieleentwickler*innen überhaupt nicht leisten", erklärt Thomas. Denn dort müsse man bezahlen, um überhaupt ausstellen zu können. "Dabei braucht eben nicht ein 100 oder 200-Millionen-Euro-Budget fürs nächste Assassin’s Creed oder Call of Duty", resümiert der Deutschland-Funk-Nova- Reporter. Games können viel kleiner sein, Spaß machen und eine Bedeutung haben. Das zeige das A Maze Festival.

Das A Maze Festival findet vom 14. bis 17. Mai 2025 in Berlin statt.

Bei dem verwendeten Bild handelt es sich um ein Symbolbild, es wurde nicht auf dem Festival aufgenommen.

Shownotes
Computerspiele
A Maze Festival zeigt Games, die sich was trauen
vom 16. Mai 2025
Moderation: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Thomas Ruscher, Deutschlandfunk-Nova-Reporter