Die beiden AfD-Vorsitzenden Frauke Petry und Jörg Meuthen streiten gerne - und das auch öffentlich. Das sorgt für erhebliche Unruhe in den Reihen der Partei. Neuwahlen soll es aber trotzdem nicht geben. Das wurde auf einem geheimen Parteikonvent in Kassel entschieden.
Fünf Mitglieder des Bundesvorstands und 50 Vertreter der AfD-Landesverbände haben sich am Sonntag (14.08.2016) in Kassel zu einem geheimen Konvent getroffen. Grund sind die Streitigkeiten zwischen den Vorstandsmitgliedern Frauke Petry und Jörg Meuthen. Zur Debatte standen auch ein Sonderparteitag und Neuwahlen des Vorstands. Besonders viel ist von diesem Konvent bislang nicht nach außen gedrungen, denn Medienvertreter waren nicht zugelassen.
"Was man sagen kann, ist, dass es wohl einigen Gesprächsbedarf gegeben hat. Das ergibt sich allein schon daraus, dass das Treffen elf Stunden gedauert hat."
Die nach dem Konvent veröffentlichte Pressemitteilung umfasst ganze elf Zeilen. Darin wird mitgeteilt, dass es keinen Sonderparteitag geben wird. Außerdem wird begrüßt, dass die Verantwortlichen in Baden-Württemberg wieder mit einer einzigen Landtagsfraktion arbeiten wollen. Im Juli war es nach einem Antisemitismusvorwurf zur Spaltung der AfD in Baden-Württemberg gekommen. Mithilfe eines Mediators soll aber eine Einigung erzielt werden.
Führungsstreit vorerst auf Eis gelegt
Ob der Führungsstreit damit tatsächlich beigelegt ist, bleibt offen, sagt Korrespondentin Nadine Lindner. Man möchte wohl die Landtagswahlen im September abwarten. Der nächste Machtkampf ist aber bereits programmiert. Es geht um die Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl im Herbst 2017. Frauke Petry möchte gerne alleine antreten, es gibt aber auch einige Parteivertreter, die genau das eben nicht wollen.
"Für jetzt heißt es, dass der Führungsstreit nicht auf der großen Bühne ausgetragen wird, das heißt vor Parteimitgliedern und Medien."
Weitere Links zum AfD-Konvent:
- Was das Nein zum Sonderparteitag für Petry bedeutet | FAZ.net
- AfD verzichtet auf Sonderparteitag | tagesschau.de