Anständig einkaufen mit Abstand. Das müsste doch auch während einer Pandemie gehen, sagt die Verkäuferin Farina Kerekes. Die Wirklichkeit sieht leider ein bisschen anders aus.
Farina Kerekes ist 30 Jahre alt, gelernte Einzelhandelskauffrau und lebt im Ruhrpott. Seit zwölf Jahren arbeitet sie in ihrem Beruf, der schon immer systemrelevant war, wie auch Bundeskanzlerin Angela Merkel kürzlich erst amtlich bestätigte.
Kaum Schutz für Supermarktmitarbeiter
Schon früh hat Farina Kerekes auf die mangelnde Rücksicht von Kundinnen und Kunden im Supermarkt hingewiesen – gegenüber anderen Einkäufern und dem Personal. Noch immer gebe es genug Kunden, die ihr ins Gesicht husteten oder ihre Finger ableckten, um dann Geldscheine abzuzählen, schrieb sie in einem Tweet.
Klar, sie habe ihre Beschreibungen auch zugespitzt, sagt sie im Interview. Dieses Verhalten hat sie bereits vor der Pandemie gestört. Jetzt ist es für sie gerade besonders schlimm, denn ihre Schutzmöglichkeiten seien begrenzt, wenn es denn überhaupt welche gebe.
"Ich kann mich nicht schützen. Wir haben keine Gesichtsmasken oder irgendwas. Wir haben höchstens so eine Plexiglasscheibe an der Kasse."
Heute ärgert sich Farina Kerekes vor allem über Menschen, die mehr kaufen als sie eigentlich brauchen und damit andere in Schwierigkeiten bringen.
"Mich ärgert vor allem, wenn sich Leute unsolidarisch verhalten, weil sie zum Beispiel Hamstern, also viel mehr kaufen, als sie eigentlich benötigen."
Im Moment ist die Arbeit im Supermarkt für sie besonders anstrengend. Ihr Leben bestehe im Moment im Wesentlichen aus Arbeit und Schlaf – zwischendurch lasse sie Frust in Gesprächen mit ihrem Mann ab.
Teamgeist vor den Feiertagen
Unter Kolleginnen und Kollegen sei der Zusammenhalt gerade extrem wichtig geworden. Ein wichtiger Faktor – denn Farina Kerekes nimmt an, dass es im Supermarkt vor den Osterfeiertagen noch stressiger wird. Hinzu komme, dass wir gerade erst am Monatsanfang sind.
"Ich glaube nicht, dass das mit dem Stress schnell vorbei sein wird, weil es, glaube ich, vielen Leuten richtig schlecht geht wegen dem Zuhausebleiben und Nichtrauskommen."