Arbeitnehmer sollen flexibler sein. Sie sollen nicht immer ihren Acht-Stunden-Tag abrödeln. Sondern auch mal heute 12 Stunden arbeiten, dafür morgen ein paar Stunden weniger machen.
Flexibilität ist wichtig, damit gerade die deutsche Industrie international konkurrenzfähig bleibt. Das sagen die Arbeitgeber. Und es ist auch Ingo Kramer, der Präsident des Bundes deutscher Arbeitgeber, der flexiblere Arbeitszeiten für die Mitarbeiter fordert. Momentan darf man täglich höchstens 8 Stunden, in Ausnahmefällen bis zu 10 Stunden arbeiten. Das macht es für Unternehmen schwierig, spontan auf fette Aufträge zu reagieren.
"Eine höhere Flexibilität ist sinnvoll für die Unternehmen, aber auch für die Beschäftigten, denn deren Arbeitsplätze werden natürlich dadurch gesichert."
Oliver Zander, Geschäftsführer vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall, sagt, man sollte eine Wochenhöchstgrenze für Arbeitszeit einführen. Das heißt: Weg von einer Tageshöchstgrenze von höchstens 10 Stunden, hin zu einer Wochenhöchstgrenze. Die soll bei bis zu 48 Stunden liegen.
Bitte weniger Ruhezeit
Außerdem würde er gerne die vorhandene Ruhezeit verändern: Die muss zwischen zwei Arbeitseinsätzen momentan 11 Stunden lang sein. Für kleinere Tätigkeiten sollte man diese 11 Stunden aber auch mal unterbrechen dürfen, sagt Zander. So wie es jetzt ist, dürfte ein Arbeitnehmer zum Beispiel am Abend nicht mehr die eigenen Mails für die Arbeit checken.
"Flexibilität kann den Arbeitnehmern auch helfen, wenn sie eben selber darüber auch mitbestimmen können, wie Flexibilität denn gelebt wird."
Die Arbeitnehmer finden die Vorschläge gar nicht so toll. Ihre Argumentation: Schon jetzt heißt Flexibilität oft Flexibilität für den Arbeitgeber. Annelie Buntenbach vom Deutschen Gewerkschaftsbund, sagt, dass Flexibilität natürlich etwas Gutes sei, aber eben nur wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam über die Arbeitszeiten bestimmen können.
Urlaub, Wochenende, Feierabend, egal!
Sie ist deswegen gegen eine Änderung des Arbeitszeitgesetzes. Es helfe nicht, wenn die Grenzen, die im Moment noch gegen Überlastung zum Beispiel im Arbeitszeitgesetz stehen, einfach so wegfallen: "Flexibilität heißt dann, dass man im Grunde dem Zugriff ausgeliefert ist in der Freizeit, im Urlaub, wo auch immer."
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