Um künftige Besitzansprüche zu regeln, die jemand auf den Mond erheben könnte, hat die US-Weltraumbehörde Nasa die Artemis-Vereinbarung aufgesetzt.

Bei der Artemis-Vereinbarung handelt es sich um ein Grundsatzpapier, denn sie ist relativ allgemein und nur acht Seiten lang.

Frieden, Nachhaltigkeit und Denkmalschutz

Die erste Regel fordert, dass die Menschen, die auf dem Mond landen, in Frieden kommen. Weitere Regeln befassen sich mit Nachhaltigkeit. Da geht es darum, dass Astronautinnen und Astronauten keinen Müll auf dem Mond hinterlassen und die Landschaft nicht zerstören.

Es gibt auch einen Absatz, in dem es um Denkmalschutz geht. Hier wird gefordert, dass der Landeplatz der Apollo 11 nicht zerstört werden soll.

Japan hat sich außerdem dafür eingesetzt, dass diese Regeln nicht nur für den Mond gelten sollen, sondern auch für andere Himmelsköper wie den Mars, Kometen und Asteroiden.

Russland hat die Artemis-Vereinbarung nicht unterzeichnet

Bisher haben acht Nationen das Papier unterzeichnet, unter anderem Italien , Kanada, Japan, die Vereinigten Arabischen Emirate und die USA. Russland hat die Vereinbarung nicht unterschrieben, obwohl das Land der größte Partner der Nasa ist.

Frühere Vereinbarungen

1979 wurde der Mondvertrag ins Leben gerufen. Daraus hat sich aber nichts Konkretes ergeben.

Später ist im Jahr 1984 noch der Weltraumvertrag in Kraft getreten. Diese Vereinbarung haben 18 Staaten unterschrieben. Darin steht beispielsweise, dass der Mond niemandem gehört. Dass der Mond niemandem gehört, bedeutet allerdings nicht automatisch, dass dort keine Bodenschätze abgebaut werden dürfen.

Im neuen Artemis-Dokument steht jetzt auch explizit drin, dass der Abbau von Bodenschätzen weiterhin erlaubt sein soll, solange sich diejenigen, die etwas abbauen wollen an den Weltraumvertrag halten.

Wirtschaftliche Nutzung ist auch geregelt

Um zur regeln wie der Mond und das gesamte Weltall wirtschaftlich genutzt werden dürfen, hat der US-Kongress 2015 ein Gesetz erlassen. Dieses Gesetz besagt, dass US-amerikanische Unternehmen Bodenschätze im Weltall abbauen und auch verkaufen dürfen.

Die USA wolle gemeinsam mit anderen Ländern ab 2024 wieder Astronauten auf den Mond schicken. Da sind dann wahrscheinlich auch private Unternehmen wie SpaceX mit dabei, die sicherlich auch wirtschaftliche Interessen verfolgen

Shownotes
Artemis-Vereinbarung
Neue Hausordnung für den Mond
vom 14. Oktober 2020
Moderatorin: 
Tina Howard
Gesprächspartnerin: 
Nele Rößler, Deutschlandfunk Nova