Rund 1 Prozent der Menschen definieren sich als asexuell. Sie haben kein oder kaum Verlangen nach sexueller Interaktion und/ oder verspüren auch keine oder wenig sexuelle Anziehung. Autorin Carmilla DeWinter ist nicht nur asexuell, sondern auch aromantisch und erklärt in Eine Stunde Liebe, warum es ihr wichtig ist, auf diesem Feld Aufklärungsarbeit zu leisten.
"Ist denn sicher alles in Ordnung mit dir? Hast du schon mal nach deinen Hormonen gucken lassen? Bist du sicher nicht therapiebedürftig? – Solche Kommentare habe ich früher bekommen, als ob mit Leuten, die keinen Sex haben, etwas nicht stimmt."
Asexualität wird in unserer Gesellschaft, in der Sex omnipräsent ist, oft pathologisiert. Als ob man krank wäre und geheilt werden müsste. Diese Erfahrung hat Carmilla DeWinter lange gemacht. Die Autorin und Apothekerin findet es wichtig, dass mehr Wissen über Asexualität verbreitet wird. Auch die Anerkennung durch die queere Szene ist ihr wichtig. Denn es gibt viele Überschneidungen, wenn es um den Kampf um sexuelle Selbstbestimmung geht.
Asexuell, aromantisch und trotzdem erotische Gefühle
Carmillla ist zudem auch aromantisch und hat kein Bedürfnis nach einer Liebesbeziehung. Wobei das nicht bedeutet, dass Asexeulle nicht in der Lage sind, sexuelle Gefühle für sich selbst zu entwickeln oder sich selbst zu befriedigen. Einige interessieren sich auch für Pornos oder erotische Literatur.
"Für mich ist es okay, mit meinem Partner intim zu werden, mich kostet das keine Überwindung. Das ist für mich ein schöner Moment, in dem wir Intimität teilen."
Nadine erzählt von ihrer Beziehung zu einem Mann, der sexuelle Bedürfnisse hat. Die beiden gehen in Bezug auf Sex Kompromisse ein.
Liebestagebuch
Im Liebestagebuch erzählt Emma von einem BDSM-Date. Er hat Bock auf Dominanz und Emma Lust auf die Rolle der "Bratty Sub", also die unterwürfige, aber auch "freche Göre". Sie stecken vorher ihre Grenzen ab und treffen sich dann in einem Hotelzimmer zum ersten Mal.