Die australische Regierung will in den nächsten zehn Jahren die invasive Feuerameise ausrotten. Die rote Gefahr macht heimische Arten platt.

Australien hat schon vor drei Jahren der roten Feuerameise den Kampf angesagt. Bislang erfolglos. Die invasive Art breitet sich immer mehr aus. Ursprünglich kam die Feuerameise per Schiff aus Südamerika nach Australien. In 2001 wurden sie erstmals in Australien gesichtet.

Vergiftete Köder aus der Luft

Die australische Regierung ergreift jetzt drastische Maßnahmen gegen die rote Feuerameise und will sie ausrotten. Die Ameise wird mit vergifteten Ködern angelockt, die großflächig vom Flugzeug aus abgeworfen werden. Danach werden die Ameisen gesammelt und gezählt, um zu beobachten, wie erfolgreich die Ausrottung voranschreitet. Für das ganze Programm wendet die australische Regierung 280 Millionen Euro auf.

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Noch besiedelt die rote Feuerameise nur ein relativ kleines Gebiet an der Ostküste. Die Wahrscheinlichkeit, sie auszurotten, ist damit noch relativ hoch. Wissenschaftler schätzen, dass der Schaden durch die rote Feuerameise größer sein wird, als der durch alle anderen eingeschleppten Arten wie Kaninchen, Kamele oder Riesenkröten zusammen. 

Feuerameisen suchen die Nähe des Menschen

Zum Beispiel befallen die roten Feuerameisen ihr Opfer gemeinsam und beißen auch alle gemeinsam zu. Bei den Menschen bilden sich nach Ameisenbissen Pusteln, die sich wochenlang auf der Haut zeigen. In den USA sind Fälle aufgetreten, in denen Menschen nach einer Feuerameisen-Attacke einen allergischen Schock erlitten und gestorben sind. Ihre Nester bauen die roten Feuerameisen gerne in Städten rund um Sportplätze, Parks, Schulhöfe und Gärten – eben da, wo Menschen sich gerne aufhalten.

Gefräßige Plage

Außerdem sind die Feuerameisen sehr gefräßig. In Gegenden der USA, wo sie massiv aufgetreten sind, haben sie ganze Kaninchenpopulationen, Schlangen, andere Ameisen, Schildkröten, Alligatoren und Vögel dahingerafft. Das hat großen Einfluss auf das Ökosystem.

Für Landwirte sind Feuerameisen eine wahre Plage. Sie können beispielsweise ganze Obstplantagen leerfressen und Nutztiere attackieren. Sie lieben Verteilerkästen, Weichen oder Elektromotoren und können dort Schäden anrichten. In den USA kommt man auf geschätzte sechs Milliarden Euro Schäden, wenn man alles zusammenrechnet.

In Europa müssen wir uns noch keine Sorgen machen. Die Ameise mag es warm und würde unseren Winter nicht überstehen. Mit fortschreitendem Klimawandel könnte sich das ändern. 

Shownotes
Australien
Killerkommando gegen invasive Feuerameisen
vom 27. Juli 2017
Moderatorin: 
Tina Kießling
Gesprächspartnerin: 
Veronika von Borries, Deutschlandfunk Nova