Laura Ludwig hat im Beachvolleyball alles erreicht: Sie war mehrfach deutsche Meisterin und Europameisterin, 2016 Olympiasiegerin, 2017 Weltmeisterin. Doch nicht immer verlief ihr Weg ohne Rückschläge. Wie sie an sich gearbeitet hat – auch psychologisch – und nun noch einmal durchstarten will für Olympia 2024, erzählt sie im Gespräch.
Das Gold in Rio 2016 hat sich eingebrannt. "Ich war so nervös wie noch nie", sagt Laura Ludwig. Die Jahre davor habe sie zusammen mit ihrer Spielpartnerin Kira Walkenhorst hart gearbeitet. Und die habe sie durch das Finale bei Olympia getragen, sagt die Beachvolleyballerin im Rückblick. "Da haben wir, glaube ich, das beste Spiel unseres Lebens gemacht!"
"Wir haben uns einfach nur angeguckt und geschrien. Das war einfach unglaublich!"
Doch auf dem Weg zum Gold gab es viele Hürden. Laura Ludwig musste hart an sich arbeiten, um zu der Spitzensportlerin zu werden, die sie sein wollte, Früher habe sie "das Gewinnen geliebt, aber das Trainieren gehasst", sagt sie. Sie sei Eigensinning und nicht so zielstrebig gewesen.
Ein großer Wendepunkt für sie waren die Olympischen Spiele 2012 in
London. Im Viertelfinale war Schluss. "Ich habe auch nicht die
beste Performance abgeliefert", erzählt Laura Ludwig. "Ich habe es nicht
hingekriegt, nicht versteinert zu sein und das hat mich richtig
geärgert!"
Mit neuen Methoden zum Ziel
Kann man Gewinnen bewusst steuern? Können andere das und ich nicht? Das seien Fragen, die sich die Sportlerin stellt. Mit neuen Trainern, einem neuen Trainingsprogramm, das auch Ernährung und die Arbeit mit einer Psychologin umfasst, geht sie ihr Ziel erneut an.
Sie habe in dieser Zeit viel gelernt über sich, sagt Laura Ludwig - wie man persönlich wachsen kann, sich mehr fokussiert, seine Emotionen in den Griff bekommt und sich "nicht so beeinflussen oder runterziehen" lässt. Ein Spiel zu gewinnen, sagt sie heute, sei zum großen Teil Kopfsache.
"Du kannst noch so gut sein, noch so gute Skills haben, vielleicht auch besser sein als dein Gegner, aber wenn der im Kopf klarer ist, dann wird er gewinnen."
Angefangen mit dem Volleyball hat Laura Ludwig mit acht Jahren: "Meine Mama meinte, geh mal da zum Volleyball, die schreiben das gerade aus". Hängengeblieben sei sie vielleicht nicht nur wegen des Sports, sondern auch, weil es ihr einfach Spaß gemacht habe, sich mit den "Mädels" zu treffen, wie sie erzählt.
Mit 13 folgt der Schritt zum Beachvolleyball, sie wird U-18-Europameisterin und U-18-Weltmeisterin. Trotzdem "habe ich mir nie Druck gemacht oder gedacht, dass ich das irgendwann zu meinem Beruf machen würde", sagt Laura Ludwig.
Olympia 2024 als neues Ziel
Man müsse die spezielle Art, auf Sand zu spielen, schon mögen, sagt Laura Ludwig: "Denn das ist anders als in der Halle oder auf normalem Boden." Und nach dem Training sei der Sand natürlich überall. "Im Großen und Ganzen liebe ich Sand", sagt sie.
Ihre neue Teampartnerin Louisa Lippmann kommt vom Hallenvolleyball – mit ihr zusammen will Laura Ludwig es noch einmal mit Olympia probieren. "Ich habe da so Bock drauf!", sagt sie. Für die Volleyball-Rente sei sie noch zu jung.
"Ich kann noch nicht ganz in Beachvolleyball-Rente gehen und will es noch mal probieren!"
Über ihre Motivation und ihr Leben hat die Beachvolleyballerin ein Buch geschrieben. Es heißt: "Laura Ludwig. Gold ist eine Glaubensfrage". Darin erzählt sie sehr persönlich von ihren sportlichen und privaten Herausforderungen.
Jeder habe seine Schwächen und Ängste, sagt die Sportlerin. Sie wolle in dem Buch Mut machen und Tipps geben, wie man in schwierigen Zeiten weiterkomme, um seine Ziele zu erreichen – egal, ob sportliche, berufliche oder private. Laura Ludwig sagt: "Jeder hat ja irgendwo sein Gold."