Pandas! Yay! So süß, so knuffig - und genauso gut behütet. Der Berliner Zoo musste sich ganz schön anstrengen, um endlich ein Pandapärchen aus China zu bekommen. Sogar Angela Merkel setzte sich dafür ein.

Im Sommer 2017 soll es soweit sein. Zwei Pandabären - Männchen und Weibchen - aus China ziehen dann in den Zoo der Hauptstadt. Bis dahin war es ein langer Weg, erklärt DRadio-Wissen-Reporterin Verena von Keitz.

Panda-Monopol

Gerade ist Zoodirektor Andreas Knieriem zurück aus China. Es ist schon sein zweiter Besuch einer Panda-Aufzuchtstation, um nach vier Jahren endlich wieder Pandabären in seinen Zoo zu bringen. Nun ist man sich offenbar einig geworden. "Wir haben jetzt ganz einfach mal brav die Verträge dekliniert, dass wir sie theoretisch unterschriftsfähig haben, jetzt warten wir noch auf das Go der chinesischen Behörden", sagt Andreas Knieriem.

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Ein Grund für das lange Hin- und Her ist, dass der Riesenpanda bis vor Kurzem noch auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere stand.

Es gibt aber noch einen anderen Grund: Pandas gibt es eben nur in China, und dieses Monopol verwaltet die Volksrepublik streng. Außerhalb Chinas gibt es nur um die 50 Pandas in Zoos – ihre Gesamtzahl wird auf auf knapp 1900 Tiere geschätzt. Wenn ein Zoo also einen dieser super begehrten Bären haben will, muss er dafür mit China einen Leasingvertrag machen.

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Und selbst dann bleiben die Pandas nur eine Art Leihgabe: Für zehn Jahre können Zoos die Tiere - übrigens meistens nur im Doppelpack - ausborgen. Gibt es Nachwuchs, ist auch dieser chinesisches Eigentum. Summa summarum kostet das, belegen Zahlen aus den USA, etwa eine Million Dollar pro Jahr und Pärchen. Finanziert werden soll damit der Pandaschutz.

Bären als Druckmittel

Kurios mutet zunächst an, dass Angela Merkel bei einer Chinareise im vergangenen Jahr den Berliner Panda-Deal angestoßen hat. Nicht unterschätzt werden darf aber der Symbolwert dieser Transaktionen. Es gibt eine regelrechte Panda-Diplomatie. Japan und Singapur wurden quasi nach Abschluss eines Freihandelsabkommen damit belohnt. Während Österreich um seine geliehenen Pandas im Wiener Zoo zittern musste, nachdem der österreichischen Bundeskanzler sich mit dem Dalai Lama zeigte. Für China ein Affront.

"Mit den Pandas zeigt man, dass man einem anderen Land verbunden ist. Frankreich hat etwa nach einem abgeschlossenen Vertrag über Atomtechnik bekommen."
Verena von Keitz, DRadio-Wissen

Insgesamt sind die Pandas also recht kostspielige Tiere. Auch beim Futter wollen sie einiges an Bambus vertilgen. Bis der Berliner Zoo 2017 einzugsfertig ist, muss noch ein riesiges neues Gehege für die Bären gebaut werden. Und natürlich müssen sich die deutschen Verhandlungspartner noch etwas in Geduld üben, bis der Vertrag wirklich in trockenen Tüchern ist. Aber Entspannung lässt sich von Pandas ja ganz hervorragend lernen.

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Shownotes
Chinas Panda-Verhandlungen
Big Panda Business
vom 19. Oktober 2016
Moderator: 
Ralph Günther
Gesprächspartnerin: 
Verena von Keitz, DRadio Wissen