Bernie Ecclestone freut sich: Er zahlt 100 Millionen Dollar, dafür wird das Verfahren gegen ihn wegen Bestechung vorm Landgericht München eingestellt. Das bedeutet, dass der 83-Jährige weiterhin in der Formel 1 kräftig mitmischen und die Fäden ziehen kann. Das finden nicht alle super.
Die Freude ist geteilt: Die Teams brauchen Bernie Ecclestone als Halt. "Die sind so dermaßen untereinander zerstritten, dass sie alleine nie zu einer Einigung kommen würden", sagt Michael Schmidt, Formel-1-Experte bei der Zeitschrift Auto, Motor und Sport, der den Rennsport-Zirkus und Bernie Ecclestone seit mehr als 30 Jahren begleitet. Die einzelnen Rennsport-Ställe brauchen den Manager also: "Der Formel-1-Boss ist ihr unumstrittener Führer."
Bernie Ecclestone lässt sich die Formel 1 nicht nehmen
Dann gibt es da aber noch die Rechteinhaber der Formel 1. Einige von denen hätten Ecclestone gerne verurteilt gesehen und rechneten damit, dass er nicht wieder seinen Posten als Geschäftsführer der Fomel-1-Gesellschaft SLEC einnehmen würde, sagt Michael Schmidt. "Offiziell wurde er all seiner Ämter enthoben, aber nun muss man schauen, ob er nicht doch wieder eingesetzt wird." Als Vorbestrafter wäre er nicht wieder in seine Ämter gekommen, noch dem eingestellten Verfahren sieht die Situation wieder ganz anders aus.
"Die Formel 1 ist das Lebenselexier von Bernie Ecclestone, er kennt auch nichts anderes. Er hat immer gesagt, er wird so lange im Fahrerlager sein, bis man ihn dort tot heraus trägt."
In seine Position als mächtiger Formel-1-Boss ist Bernie Ecclestone in den 70er-Jahren gerutscht. Damals war er noch Chef des Rennstalls Brabham und fing an, die Antrittsgelder für alle Teams auszuhandeln. Das hat gut funktioniert, es kam immer mehr Geld rein und Ecclestone verdiente sich so das Vertrauen der Teams. Seitdem folgt er dem Prinzip "Teile und herrsche".