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Wir brauchen sie, die Menschen, mit denen sich alles leichter anfühlt und mit denen wir alles teilen können - das sagt sogar die Wissenschaft. In "Ab 21" sprechen wir darüber, wie schwer es sein kann, gute Freundschaften zu finden, was daran besser ist als Partnerschaft und wie gut Freundschaft online funktionieren kann.

Corinne Luca ruft alle dazu auf: Wir sollten unsere Freundschaften mehr behandeln wie unsere Liebesbeziehungen. Durch einen Familiennotfall fand die Autorin heraus, was für eine Stütze ihre Freundinnen und Freunde in ihrem Leben sind und dass sie das vorher vielleicht nicht genug zu schätzen wusste.

Wir sollten mehr in Freundschaften investieren

Marie-Luise Hagdorn hat dringend nach einer besten Freundin gesucht – und weil sie annahm, dass sie damit nicht alleine war, startete sie ein Online-Portal für Frauen, die nach neuen Freundschaften suchen. Ihre beste Freundin fand sie dann aber doch nicht durch das Projekt, wie sie im Podcast erzählt.

"Die Aussage, die die Nutzerinnen alle treffen, ist, dass sie sich im echten Leben wahrscheinlich nie kennengelernt hätten."
Marie-Luise Hagdorn

Unser Umgang mit Social Media hat unser Verständnis von Freundschaften verändert – nicht umsonst heißen die Menschen, die miteinander auf Facebook in Kontakt stehen, Freunde. Autor Björn Vedder meint, dass Freundschaften online genauso gut funktionieren können wie offline. Die meisten Deutschen stimmen ihm laut einer Umfrage aber nicht zu.

Berührungsfaktor sehr wichtig bei Freundschaften

Den Online-Freundschaften fehlt dann aber etwas Entschiedendes, sagt Neurowissenschaftlerin Rebecca Böhme: Besonders Berührungen lassen uns Nähe verspüren. Was sich dabei in unserem Körper tut, hört ihr im Podcast.

Freundschaft-Fakten

  • 85 Prozent der Deutschen halten es laut einer Umfrage für wichtig, gute Freunde zu haben.
  • Statistisch ist Singles die Freundschaft wichtiger als Verheirateten und Menschen in einer Beziehung. Auch der Zeitanteil, mit denen Menschen Zeit für Freundschaften verbringen, sinkt, je ernster die Partnerschaft ist.
  • Die Anzahl der besten Freunde ist ziemlich unterschiedlich: Neun Prozent der Befragten gaben an, keine besten Freunde zu haben, gut ein Viertel hat zwei beste Freunde. 27 Prozent gaben sogar an, mehr als vier beste Freunde im Leben zu haben. Dieser Wert unterscheidet sich aber auch noch stark je nach Alter. Allerdings haben in allen Altersgruppen mindestens zwei Drittel der Befragten angegeben, einen besten Freund zu haben.
  • Die wichtigsten Werte in einer Freundschaft sind für die Deutschen Ehrlichkeit, dicht gefolgt von füreinander da sein und über alles reden können.
  • Egal wie nah die Freundschaft ist - Geld, Sex und Beziehungsprobleme bleiben trotzdem die unbeliebtesten Gesprächsthemen unter Freunden.

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Shownotes
Beziehungen
Freundschaften sind wichtiger als Sex
vom 03. Dezember 2019
Moderator: 
Dominik Schottner
Gesprächspartner: 
Corinne Luca, Autorin, Marie-Luise Hagdorn, Gründerin der Plattform beste-freundin-gesucht.de, Björn Vedder, Autor und Philosoph, Rebecca Böhme, Neurowissenschaftlerin an der Universität Linköping