Jeden Tag werden in London 20 Millionen Tassen Kaffee getrunken. Und der Kaffeesatz? Der kommt in den Müll. Bislang zumindest. Ein Start-up mischt Kaffeesatz mit Diesel und will damit die Busse betanken.

Die Idee zum Kaffeebus hatte Arthur Kay. An der Uni bekam er die Aufgabe, wie sich Müll zu Energie verwerten lässt, und zwar Müll aus seinem eigenen direkten Umfeld. Klar. An der Uni wird natürlich viel Kaffee getrunken und Arthur Kay stieß auf reichlich Kaffeesatz, der im Müll landet.

Leckeren Kaffeegeruch gibt es leider nicht

Er gründete das Start-up Bio-Bean. Das Unternehmen stellt ein Gemisch aus Kaffee-Öl und Diesel her - im Verhältnis eins zu fünf. Kaffee-Öl wird in einem relativ einfachen Verfahren aus Kaffeesatz herausgefiltert.

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Doch das Problem ist: Man braucht ziemlich viel Kaffeesatz. Ein Bus verbraucht im Jahr 6000 Liter Kraftstoff. Für 6000 Liter braucht man 2,2 Millionen Tassen Kaffee.

Es braucht eine riesige Logistik

Das ist natürlich machbar, wenn pro Tag in London 20 Millionen Tassen Kaffee getrunken werden. Doch dafür muss der gesamte Kaffeesatz eingesammelt werden. Das heißt, es braucht eine riesige Logistik. Gelingt das, könnte bis zu einem Drittel der Busse in London mit dem Kaffeediesel-Gemisch betrieben werden. Das wären 3000 Busse.

Bio-Bean glaubt, das schaffen zu können. Das Start-up bekommt Unterstützung seitens der Londoner Stadtregierung, aber auch vom Ölgiganten Shell sowie von den vielen Café-Betreibern. Denn die Café-Ketten sind natürlich froh, wenn sie ihren Kaffeesatz los werden - und dann auch noch umweltschonend.

Shownotes
Bio-Diesel-Gemisch
Kaffee im Tank
vom 27. November 2017
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Thomas Spickhofen, Deutschlandradio Nova