Die rote Gartenameise und das Schöllkraut, beide aus Europa, unterstützen sich gegenseitig in ihrer neuen Heimat Kanada. Das sei alarmierend, sagen Wissenschaftler.

Neobiota sind eingeschleppte Arten, die sich in ihrer neuen Heimat breitmachen. So wie zum Beispiel die rote Gartenameise, Myrmica rubra, die üblicherweise in ganz Europa vorkommt und vor über Hundert Jahren als blinder Passagier mit Zierpflanzen nach Nordamerika gelangte. Ihre neue Heimat liegt jetzt in Québec und im Nordosten der USA. Genauso gelangte das europäische Schöllkraut nach Amerika, das die Siedler in der neuen Welt als Heilmittel mit im Gepäck hatten.

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Nun haben kanadische Wissenschaftler herausgefunden, dass die rote Gartenameise das europäische Schöllkraut den kanadischen Pflanzen vorzieht. Die Ameise liebt die Elaiosomen des Schöllkrauts, das sind ölreiche Anhängsel an den Pflanzensamen. Und weil sich die rote Ameise lieber von den Schöllkrautsamen ernährt und diese durch die Gegend schleppt, hilft sie damit dem Schöllkraut, sich stärker zu verbreiten.

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Schnelle Verdrängung

Um ihre Beobachtung nachzuprüfen, haben die Wissenschaftler das Ökosystem Ameise-Schöllkraut en miniature nachgebaut und einen Mesokosmos geschaffen, in den sie neben das Schöllkraut noch drei kanadische Pflanzen gesetzt haben. Die kleine rote Europäerin marschierte zielstrebig auf das Schöllkraut los. Zum Vergleich haben die Forscher kanadische Ameisen in den Mesokosmos gesetzt. Diese haben sich für alle Samen der Pflanzen gleich stark interessiert.

Diese Beobachtung finden die Wissenschaftler höchst alarmierend, weil sie zeigt, dass invasive Arten sich gegenseitig unterstützen und somit die heimischen Arten schneller verdrängen können.

Shownotes
Bioinvasoren
Gefährliche Kooperation
vom 29. Dezember 2014
Moderatorin: 
Daniela Tepper
Gesprächspartnerin: 
Kathrin Sielker, Wissensnachrichten