Es gibt ja immer noch Leute, die versuchen durch Abzählen zwischen Blitzen und Donnergrollen herauszufinden, wie weit ein Blitz entfernt ist. In Sachen Blitz-Statistik gibt es aber deutlich fortgeschrittenere Methoden, weiß der Club der Blitzorter.
Unter blitzortung.org kann man auf einer interaktiven Karte live verfolgen, wo der Blitz eingeschlagen ist oder wo es gerade blitzt. Verantwortlich dafür sind Tobias Volgnandt und seine Kollegen vom "Netzwerk für Gewitter und Blitze in Echtzeit". Eine Gemeinschaft von Programmierern und anderen Gewitterfans, die sich mit eigener Messstation im Garten auf die Spur der Blitze machen.
Zum Selberlöten: Bausatz mit 300 Teilen
Herzstück ist die Messstation: 200 bis 300 Bauteile müssen die Netzwerker allerdings erst einmal zusammenlöten, damit das Ganze funktioniert. Die fertige Station zeichnet dann die Blitzsignale, also die elektromagnetischen Wellen, mikrosekundengenau auf und sendet diese mithilfe von GPS-Empfängern an einen zentralen Server. Hier werden die Daten erfasst, abgeglichen und auf einer Karte visualisiert. Die Messung funktioniert im Prinzip also gar nicht so viel anders als das Sekundenzählen bei Blitz und Donner - jedoch wesentlich genauer und mit wesentlich mehr Datenmaterial.
Zirka 1000 dieser Bausätze sind bereits im Einsatz. Auch die NASA verwendet schon einen, denn die Tüftlertechnik ist auch für die Profis vielversprechend. Mitmachen kann aber eigentlich jeder. Tobias Volgnandt ist Feuerwehrmann und hat so zumindest ansatzweise mal mit einem Blitz beruflich zu tun. Das ist aber keine Pflicht: Die Blitzorter sind technik- und wetterbegeistert - und bisher zu 99 Prozent Männer.
Und wer jetzt Lust auf etwas #blitzporn #lightningporn bekommen hat, für den haben wir noch etwas. Vielleicht lässt sich so ja noch die ein oder andere Frau inspirieren.