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Zu viel Salz ist ungesund und verursacht Bluthochdruck. In Bolivien sollen deswegen Salzstreuer in Restaurants verboten werden. Das ist gut gemeint, dürfte aber gar nicht so viel bringen. Wer sich gegen zu viel Salz wappnen möchte, hat Alternativen.

Eine Prise Salz gehört dazu. Das Essen schmeckt dadurch doch meist auch besser. Das Problem: Zu viel Salz ist ungesund. "Salz bindet Wasser", sagt Anja Kroke, Professorin für Ernährungsepidemiologie an der Hochschule Fulda, "und das tut es auch im Körper." Dadurch erhöht sich der Druck in unserem Gewebe und das steigert den Blutdruck. Auf Dauer ist das für unsere Organe und unser Gehirn schlecht.

"Salz allein ist sicherlich nicht schuld an zu hohem Blutdruck. Salz hat aber den größten Anteil an der Blutdruckerhöhung, die wir weltweit beobachten können."

In Bolivien leidet jeder Dritte unter Bluthochdruck und die bolivianische Regierung macht dafür den Salzkonsum verantwortlich. Sie hat genug von ihren ungesunden Bürgern und unternimmt nun etwas gegen das Salz: Salzstreuer sollen von Restaurant-Tischen verbannt werden. Gastronomiebetriebe sollen außerdem verpflichtet werden, weniger Salz und Zucker zum Würzen zu benutzen.

Das Salz steckt vor allem in Brot, Wurst, Käse

"Ich glaube nicht, dass die verbannten Salzstreuer eine entscheidende Maßnahme sind", kritisiert Anja Kroke. Das Salz, das wir zu uns nehmen, seien in der Regel nämlich verarbeitet, das Salz befindet sich also in unseren gekauften Lebensmitteln: "Dazu gehört in Deutschland vor allem das Brot als wichtiger Salz-Transporteur, aber auch Wurst und Käse." Diese Lebensmittel müssten angegangen werden.

"Es gibt Alternativen zum Salz: Beim Pansalz wird das Natrium etwa durch andere Substanzen ersetzt. Oder wir würzen unsere Speisen einfach mit Kräutern und Gewürzen."

Bei aller Kritik am Salz muss aber auch gesagt werden: Salz ist wichtig, wir brauchen die Zusammensetzung aus Natrium und Chlorid. Allerdings nur in geringen Mengen. Der menschliche Körper benötigt etwa 500 Milligramm Natrium, das entspricht etwas mehr als einem Gramm Kochsalz. "Wir nehmen im Schnitt etwa acht Gramm zu uns", sagt Kroke. "Also ein Vielfaches dessen, was wir für unseren Stoffwechsel brauchen."

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Shownotes
Salz
Besser eine Prise weniger
vom 25. September 2015
Moderatorin: 
Marlis Schaum
Gesprächspartnerin: 
Anja Kroke, Professorin für Ernährungsepidemiologie an der Hochschule Fulda