Die Bundestagswahl rückt näher. Politikberater Johannes Hillje gibt Ratschläge, wie wir eine gute Entscheidung treffen können, wen wir wählen.
Politikberater Johannes Hillje weiß, welche Faktoren unsere Wahlentscheidung beeinflussen.
Viele von uns haben eine grundsätzliche Neigung für eine bestimmte Partei. "Das hat mit der Sozialisierung zu tun und damit, welche Partei wir in der Vergangenheit aus Gewohnheit im Grunde schon immer gewählt haben."
Neben den Gewohnheitswählern gibt es aber auch Wechselwähler unter uns. Für die gibt es laut Johannes Hillje zwei ausschlaggebende Faktoren: Die Fähigkeit der Partei, Probleme in den Themen-Bereichen zu lösen, die uns wichtig sind, und wie gut wir die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der Parteien einstufen.
Auf viele Faktoren kommt es an
Bei unserer Entscheidungsfindung spielen Wahlplakate übrigens eine geringe Rolle. Sie dienen eher dazu uns zu signalisieren, dass eine Partei mit bestimmten Kandidaten zur Wahl antritt.
"Wahlplakate hatten noch nie einen Einfluss auf die Wahlentscheidung der Menschen. "
Auch den Einfluss von Social Media schätzt Johannes Hillje bei der Wahlentscheidung als eher begrenzt ein. Facebook und Co. seien auf dem Weg zur Meinungsbildung und Wahl nur ein Faktor unter vielen. Gleichzeitig geht er davon aus, dass Social-Media so manche Empörungswellen und bestimmte negative Bilder über Politiker beeinflusse. "Das ist eine Intensität, die haben wir vorher noch nicht gehabt."
Nach Wahl-O-Mat und Sympathie zu gehen ist okay
Weil einige Politiker meist nur ungefähre Aussagen über ihre Vorhaben treffen, empfiehlt Johannes Hillje den Wahl-O-Mat, um einen sachlichen Überblick über die konkreten Wahlangebote der Parteien zu bekommen.
Johannes Hillje sagt uns aber auch, dass es am Ende vollkommen in Ordnung sei, sich bei der Wahl auf die einzelnen Personen zu fokussieren. Werte wie Vertrauenswürdigkeit, Ehrlichkeit, Kompetenz und Leadership seien für unsere Wahlentscheidung selbstverständlich relevant. Hinzu kämen Punkte wie Sympathie, Habitus und Attraktivität.
"Es ist völlig legitim und ganz natürlich, dass wir auf Personen gucken."
Vor allem weil wir bald einen neuen Bundeskanzler oder eine neue Bundeskanzlerin bekommen, glaubt Johannes Hillje, dass sich viele von uns dieses Jahr viel mehr Gedanken machen als in den vergangenen Jahren. Denn Angela Merkel können wir nicht mehr wählen.
Unentschlossenen gibt er den Tipp, sich selbst zu fragen, welche Partei am ehesten die eigenen Werte vertrete. Dass Parteien all unsere Standpunkte abbilde, sei hingegen utopisch.
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