Christin ist Hauptfeldwebel. Sie absolviert gerade ihren sechsten Auslandseinsatz - für viereinhalb Monate in Afghanistan. Ein paar Tage bevor es losging, hat sie mit Sven Preger gesprochen, in Eine Stunde Talk.
Zwei Dinge will Christin Rudolf schon sehr lange: zum Radio und zur Bundeswehr. Zum Glück lässt sich das kombinieren: bei Radio Andernach. Das ist das Einsatzradio der Truppe. Für die Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz ist es die Brücke in die Heimat: Hier hören sie Grüße ihrer Lieben und werden mit Infos versorgt. Gesendet wird dabei nicht nur aus Mayen, wo das Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr ist, sondern auch aus Camp Marmal (Afghanistan), dem größten Feldlager der Bundeswehr.
"Ich weiß, was im schlimmsten Fall passieren könnte."
Das Camp liegt in Masar-e Scharif im Norden Afghanistans, direkt am internationalen Flughafen. Dort sind noch etwa 850 deutsche Soldaten stationiert. Für die Nato-Mission Resolute Support. Die hat den ISAF-Einsatz abgelöst, der Ende 2014 zu Ende gegangen ist. Die zentrale Aufgabe: Unterstützung und Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte. Im Camp wird jeden Morgen eine dreieinhalb-stündige Radiosendung produziert: Guten Morgen Afghanistan!
"Kein Beitrag ist das Leben wert."
"Es ist so ein bisschen wie im Film 'Good Morning, Vietnam'", sagt Christin. Mit dem Unterschied, dass nicht Schauspieler Robin Williams am Mikrofon improvisiert, sondern Christin die nächsten Monate über das Leben im Camp und den Einsatz berichtet. "Wir wollen so viel Alltag und Leben wie möglich abbilden." Sie wird dort als Moderatorin und Reporterin arbeiten, bis Juli 2017 - insgesamt 127 Tage. "Wenn ich 127 in den Einsatz gehe, arbeite ich 127 Tage." Das Camp wird sie in dieser Zeit wohl nur selten verlassen. Das hat auch was mit der aktuellen Sicherheitslage in Afghanistan zu tun. "Gerade zum Frühjahr wird es immer etwas heißer," sagt Christin.
"Hauptfeldwebelin hört sich irgendwie blöd an - ich bleibe beim Hauptfeldwebel!"
In Eine Stunde Talk erzählt sie, welche Grüße sie schon aus der Heimat bekommen hat, was es mit der Zwei-Dosen-Regelung im Camp auf sich hat und warum sie unbedingt Berufssoldatin werden wollte.
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