Ein kleines Kontingent von Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten unterstützt die Pflegekräfte in Portugal bei der Behandlung von Covid-19-Patienten.
Als Hauptfeldwebel Michael Grünefeld mit anderen Bundeswehrsoldaten und -soldatinnen zu seinem Auslandseinsatz in Lissabon ankommt, sind die Straßen wie leergefegt, erzählt der Intensivpfleger. Die Einwohner hätten verstanden, dass das Virus gefährlich sei. Die Hygienestandards seien dementsprechend sehr gut.
Das kleine Kontingent an Ärztinnen und Intensivpflegern der Bundeswehr ist einem Hilferuf gefolgt, den Portugal im Januar abgesetzt hatte. Das Gesundheitssystem war zu diesem Zeitpunkt stark überlastet, 5.800 Menschen sind im Januar an oder mit Covid-19 in Portugal gestorben. Das Land hatte die höchsten Infektionszahlen in Europa zu verzeichnen. Michael Grünefeld ist einer von 27 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten, die zurzeit in Lissabon im Einsatz sind.
"Wir helfen, wo wir können – mit dem, was wir gelernt haben – und geben hier natürlich jeden Tag unser Bestes."
Die Arbeitsbelastung ist sehr hoch. Nach Bereitschaftsdiensten und 12-Stunden-Schichten ist Michael Grünefeld froh, im Hotel zu sein und schlafen zu können, sagt er im Interview. Bis Ende Februar wird sein Auslandseinsatz in Portugal noch andauern. Wenn das Kontingent, dem er angehört, abgezogen wird, werden andere Soldatinnen und Soldaten nachfolgen.
Übersetzer helfen die Sprachbarriere zu überwinden
Neben der hohen Arbeitsbelastung gilt es auch, die sprachliche Barriere zu überwinden. Über Fachliches tauscht sich der Hauptfeldwebel mit seinen portugiesischen Kollegen vor Ort auf Englisch aus. Bei der Kommunikation mit Patienten helfen zwei Übersetzer.
"Mit jedem Tag, den wir hier sind und Patienten gut betreuen, ist mindestens einem Menschen geholfen. Im Zweifelsfall ja auch der Familie, die dahinter steht und sich freut, wenn die Patienten aus dem Krankenhaus kommen."
Auch wenn es nur ein kleines Bundeswehr-Kontingent ist, das die portugiesischen Pflegekräfte in Lissabon unterstützt, so ist Michael Grünefeld überzeugt, dass er zusammen mit den anderen Pflegekräften mindestens einem Patienten pro Tag helfen kann. Zwei der Covid-19-Erkrankten, die er mitbehandelt hat, konnten bereits extubiert werden. Das bedeutet, dass sie wieder in der Lage sind, ohne Maschinen zu atmen.