Guerilla- und Häuserkampf in bewohntem Gebiet - auch auf solche Einsätze muss sich die Bundeswehr vorbereiten und hat dafür eine ganze Übungsstadt samt U-Bahn gebaut.

Schnöggersburg heißt die neue Geisterstadt, 40 Kilometer nördlich von Magdeburg, wo die erste U-Bahn in Ostdeutschland gebaut wurde - abgesehen vom City-Tunnel in Leipzig. Nur: Von uns zivilen Bundesbürgern wird wahrscheinlich nie jemand die 350 Meter lange Strecke mit der Schnöggersburger Metro an den drei Stationen Eiserplatz, Neustädter Straße und Schönefelder Platz vorbeifahren.

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Schnöggersburg, die Häuser, Straßen, Einrichtungen wie die U-Bahn sind für reine Übungszwecke der Bundeswehr entstanden. Der Name Schnöggersburg kommt von dem ehemaligen Luftkurort, der sich an der Stelle bis in die 1930er befand.

"Wie man sehen kann, ist das alles im Rohbau entstanden. Und jetzt - sag ich mal - architektonisch nicht besonders anspruchsvoll."
Manuel Nicolai, Bundeswehr-Major

Schnöggersburg simuliert für die Bundeswehr einen urbanen Ballungsraum. Außer der Bundeswehr werden in der Attrappe auch internationale Truppen wie die Nato üben, denn der Truppenübungsplatz ist derzeit das modernste Trainingszentrum für multinationale Kampfverbande in Europa.

"Ich war in Sarajevo stationiert, ich war in Afghanistan. Aus beiden Einsatzländern kann ich sagen, dass die Besonderheiten die eine Stadt mit sich bringt, tatsächlich so komplex sind, dass man darauf vorbereitet sein muss."
Uwe Alexander Heer, Oberst

Bis 2020 soll die Stadt komplett fertig gestellt sein. Ab 2018 sollen aber schon verschiedene Truppeneinheiten auf dem Gelände üben. Allerdings ohne auch nur einen Schuss abzugeben. Mit modernster Computertechnik werden die Manöver simuliert, beobachtet und ausgewertet. Geschossen wird mit Laserstrahlen. Die Bundeswehr betreibt das Gelände als Public-Private-Partnership mit Rheinmetall Defence. Gekostet die Steuerzahler das Ganze bislang 118 Millionen Euro.

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Shownotes
Bundeswehr
Kampftraining in echter Kulisse
vom 02. Oktober 2015
Moderator: 
Ralph Günther
Autor: 
Christoph Richter, DRadio-Wissen-Korrespondent